In einer Hypnotherapie werden KlientInnen in eine Trance oder auch Hypnose versetzt. Trance und Hypnose bezeichnen ein und den selben Zustand. Eine Hypnose wird allgemeine als innere, fokussierte und konzentrierte Wahrnehmung definiert. Das innere Erlebens wird präsenter als das Äußere, das bewusste Erleben wird gemindert und der Zugang zum Unterbewussten hierdurch erleichtert. „Hypnos“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Schlaf“. Allerdings ist Hypnose nicht mit Schlaf gleichzusetzen und so bleibt die eigene Kontrollfähigkeit immer erhalten.
Trance und Gehirnwellen
Mit einem Elektroencephalogramm (EEG) lassen sich verschiedene Gehirnwellen messen und auf diese Weise die Unterschiede im Wach-, Trance-, oder Schlafzustand aufzeigen. In der Hirnwellenforschung wird unter anderem unterschieden zwischen Beta-Wellen mit einer Frequenz von über 13 Hertz, Alpha-Wellen (8 und 12 Hertz), Theta Wellen (7-4 HZ) sowie Delta Wellen (3 – 0,5 HZ). Je nachdem wie hoch der Anteil oder die Aktivität einzelner Wellenformen in unserem Gehirn gerade ist, befinden wir uns im Wachzustand (hoher Anteil an Beta-Wellen), leichten und mittleren Trancezustand (überwiegend Alpha- und Theta-Wellen) oder auch in tiefer Hypnose bis zum Schlafzustand (Delta-Wellen).
Kennzeichen eine Trance oder Hypnose
Physiologisch lässt sich eine Trance gut erkennen, so zum Beispiel durch einen niedrigen Blutdruck (Hypotonie), niedriger Muskeltonus (psychische und physische Entkrampfung), niedrige Herzfrequenz, Einschränkung des Sauerstoffverbrauches, langsamere Atmung und Erweiterung der Blutgefäße.
Subjektiv können wir folgende Kennzeichen wahrnehmen:
- eine körperliche Entspannung,
- gesteigerte Wachheit
- Angeregte Vorstellungskraft
- Verringerung/Veränderung der externen Wahrnehmung
- Schmerzreduktion
- unser Zeitempfinden ist verkürzt
Unser Alltag ist voller Beispiele, in denen wir unbewusst in eine meist leichte Trance verfallen. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit ganz auf eine Sache ausrichten (Tanzen, Auto), der Dämmerzustand kurz vor dem Einschlafen oder eine gewisse Selbstvergessenheit beim Joggen.
Eignung für Hypnotherapie
Nicht alle Menschen sind hypnotisierbar. In Europa wird die Zahl der Menschen, die sich in eine Trance versetzen lassen mit ca. 80% angegeben. Voraussetzung hierfür ist zunächst eine gewisse Offenheit oder positive Suggestibilität, d.h. die angebotenen Bilder und Inhalte des Hypnotherapeuten werden akzeptiert und aufgenommen. Dann müssen Sprache und Inhalt der Aussagen des Therapeuten mit unseren Zielen, Werten und Normen übereinstimmen, die Hypnose freiwillig geschehen und sie darf letztendlich in keinem Fall als Bedrohung empfunden werden.
Der Einsatz der Hypnotherapie erfolgt vor allem in der klinischen, medizinischen und zahnärztlichen Bereich, sowie in der Pädagogik, der Unternehmensberatung und dem Coaching von Führungskräften oder Spitzensportlern.
Eine Hypnotherapie ist nicht angezeigt bei vorliegender Oligophrenie (verminderter Intelligenz), psychotischen Krankheiten (Schizophrenie, Bi-polare Störung) und Hypochondrie.