Männer fällt es häufig schwer mit Emotionen umzugehen oder Ihnen einen Ausdruck zu geben. Der Aufforderungen in Partnerschaften mehr zu sprechen empfinden sie als irritierend und können sie nicht nachvollziehen. Männer und Frauen kommunizieren meist unterschiedlich und es ist hilfreich sich dies zunächst einmal bewusst zu machen.
Für Männer gilt es dem Bild traditioneller Männlichkeit eine eigene Identität von Männlichkeit entgegenzustellen. Zu sehr haben Männer noch heute traditionelle Vorstellungen verinnerlicht, schränken sich dadurch selbst ein und verlieren an Autonomie.
Vor allem Prägungen durch die eigene Familie wirken in uns meist ungewollt weiter. Insbesondere wenn Eltern aus unterschiedlichsten Gründen emotional nicht oder nur wenig erreichbar waren. Umso wichtiger ist es für Männer zu erkennen, wer wir sind und sein wollen jenseits all der biografischen Prägungen.
Obwohl das Angebot an therapeutischer Beratung sehr groß ist, wird es von Männern weit weniger genutzt als von Frauen. Und dies obwohl Männer ebenso wie Frauen in Lebenskrisen stecken oder persönliches Leid erfahren. Dies liegt vor allem in einem immer noch weit verbreiteten traditionellen Männerbild. Es gesteht Männern keine emotionalen Probleme zu und gipfelt in dem Satz: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Wenn doch, haben wir diese Probleme als „lonely Cowboy“ alleine oder auch „mannhaft“ zu lösen.
Eine Möglichkeit der Auseinandersetzung mit der eigenen männlichen Identität ist die Arbeit mit den eigenen Prägungen. Fragen die in der Einzelarbeit geklärt werden können sind: Wie bin ich geworden, der ich bin? Wer möchte ich in Zukunft sein? Wie begrenzen mich meine Erfahrungen darin, ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu führen? Wie fasse ich den Mut auch meine weichen Seiten zu leben? Ein nicht zu unterschätzender Aspekt in meiner Arbeit ist es, Dinge auch mal mit Humor angehen zu können.
Eine weitere Möglichkeit ist der persönliche Austausch mit anderen Männern. Wir werden hier nicht nur mit unseren eigenen Sorgen und Nöten gehört, sondern erfahren ganz unmittelbar etwas darüber, wie es anderen Männern in ihrer Haut ergeht. So entstehen, verbunden mit Freude, Solidarität und eine realistische Einschätzung von Männlichkeit. Die Überwindung von Prägungen ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Entwicklung einer realen männlichen Identität. Denn in einer Gruppe von Männern werden die hilfreichen Aspekte noch gesteigert: Die Überwindung von Isolation und Einsamkeit, das Erleben von emotionaler Unterstützung oder die Einübung von Kommunikationsfähigkeit.
Björn Rech
Diplom Ingenieur
Heilpraktiker für Psychotherapie
Gestalttherapeut & NLP Coach
Bergstraße 10
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