Eine Antwort auf die Frage wie Psychotherapie z.B. Gestalttherapie oder Coaching z. B. NLP uns in unserer Entwicklung helfen kann, ist die Erfüllung sogenannter Kriterien einer seelischen Heilung. Je nach dem, ob sie ganz oder zumindest zum Teil erfüllt werden, liefern sie einen Hinweis auf seelische Wunden, dem es sich lohnen könnte nachzugehen. Doch welches sind solche Kriterien der seelischen Heilung oder besser, wann empfinden wir uns als seelisch gesund?
Als seelisch gesund empfinden wir uns, wenn wir
- frei sind mit Erlebnissen der eigenen Biografie in Kontakt zu treten und uns wieder von ihnen zu lösen.
- schmerzhafte Erfahrungen insofern integrieren konnten, dass Erinnerungen daran zu keinen großen emotionalen Ausschlägen führen.
- in unserer Reaktionsmöglichkeiten frei sind und uns statt Automatismen verschiedene Handlungsalternativen zur Verfügung stehen.
- keine Nachhalleffekte oder -erinnerungen, die in die Träume hineinreichen.
- Erinnerungen an belastende Konflikte werden weder vermieden noch verleugnet.
- Wir leben überwiegend in einem Zustand der Ausgeglichenheit, ohne Übererregtheit im Wechsel mit Abstumpfung.
- Guter erholsamer Schlaf.
Nicht alle Kriterien müssen erfüllt sein um sich selbst als seelisch gesund zu empfinden. Genauso wenig, wie das nicht Erfüllen einer oder zweier Kriterien das Vorhandensein schwerer seelischer Wunden bedeutet. Gerade guter Schlaf ist zum Beispiel auch abhängig von Umgebungsgeräuchen, dem Stress des Alltags oder auch einfach von der persönlichen Entwicklungsphase. Pubertät, Berufseinstieg, Neuorientierung oder auch Wechseljahre können zu vorübergehenden Schlafproblemen führen.
Ein entscheidendes Kriterium ist hingegen, wie es uns gelingt, mit Konflikten aus der Vergangenheit umzugehen. Eine Vermeidung der Erinnerung oder deutliche Emotionalität in Verbindung mit der Erinnerung sind starke Zeichen, dass es sich hierbei um nicht abgeschlossene Erfahrungen sogenannte Gestalten handelt. Auch haben diese die Tendenz, sich immer wieder in den Vordergrund zu schieben. Vor allem dann, wenn wir uns Situationen gegenüber sehen, die eine Erinnerung an den ursprünglichen Konflikt wach rufen. Hierbei reichen vage Ähnlichkeiten meist schon aus und unmittelbar befinden wir in uns wieder in unserer eigenen Erinnerung mit all der damals erfahrenen Emotionalität. Dies geschieht, obwohl die gegenwärtige Situation nicht in unmittelbarer Verbindung mit unserer Erfahrung steht und unsere emotionale Reaktion dadurch unangemessen und nicht nötig ist.
Nachhallerinnerung, Flashbacks oder wiederkehrende Träume sind weitere Hinweise unseres Körpers und unserer Psyche, dass eine Bewältigung eines Konfliktes noch nicht abgeschlossen ist und stetig Kraft und Energie erfordert, die uns zur Alltagsbewältigung fehlt.
Sind wir mit dem Vergangenen jedoch im reinen, ist sie ein integrierter Teil unserer Erinnerung und wir können darüber sprechen oder davon berichten, ohne gleichzeitig von Gefühlen überwältigt zu werden.
Sollten Sie für sich feststellen, dass mehrere dieser angesprochenen Krititerien nicht erfüllt sind oder dass Konflikte aus Ihrer Vergangenheit weiter gären, könnte es hilfreich sein Unterstützung zu suchen. Entweder im privaten Bereich oder auch durch professionelle Hilfe in Form einer Psychotherapie oder eines Coachings. Dies erfordert zugegebener Maßen ein wenig Mut, doch der Einsatz lohnt.