Wenn sich in Organisationen schwerere Konflikte zeigen oder die gewünschten Ergebnisse nicht realisieren lassen, ist die dahinter liegende Dynamik oft nicht direkt erkennbar. Zu sehr und zu nah sind wir selbst in einem Beziehungsgeflecht verstrickt und sehen nicht den eigentlichen Grund, warum Handeln nicht ineinander fließen kann und wo eine systemische Stimmigkeit erst wieder hergestellt werden muss. Viel Geld wird dann für eine Unternehmensberatung verwendet, die zwar Abläufe und Strukturen analysiert, selten aber Art und Weise des Kontakts zwischen den Menschen in Betracht ziehen. Obwohl gerade hier eine der Hauptursachen für Störungen in den betrieblichen Abläufen zu finden ist. Eine Restrukturierung kann diese Störungen nicht nachhaltig auflösen.
Eine sehr erfolgreiche Methode, diese Systeme wieder zu ordnen, ist eine systemischen Organisationsaufstellung. Ursprünglich aus der Familientherapie kommend, wird hierbei die Dynamik der jeweiligen Organisation, Abteilung oder Gruppe nachgestellt und dann auf lösungsorientierte und heilsame Weise in Bewegung gebracht. Es bedarf hierfür aus der Gruppe heraus keiner besonderen Vorbereitung. Ganz im Gegenteil, denn die einzige wirkliche Anforderung besteht darin, offen in die Aufstellung zu gehen und den sich vor ihren Augen entfaltenden Phänomenen ebenso zu begegnen. Dann kann sich die volle Dynamik dieses Prozesses frei entfalten.
Die Aufstellung beginnt mit der aktuell erlebten Konstellation. Schon allein in dieser Anfangsphase werden Spannungen sichtbar und Situationen klarer. Im Folgenden verändern sich Position und Blickrichtung jedes Einzelnen so lange, bis sich für alle im System Beteiligten ein als gesund und richtig wahrgenommenes Beziehungsbild ergibt.
Der Gruppenhintergrund kann sehr unterschiedlich sein. Es ist möglich jede andere Art von Firmengeflecht oder Organisationen in der Menschen zusammenkommen aufzustellen. Die Aufstellung selbst wird hierbei in einer Gruppe mit Stellvertretern oder Stellvertreterinnen durchgeführt.
Eine Organisationsaufstellungen kann dazu beitragen verborgene Führungssysteme und -leitlinien sichtbar zu machen sowie systemische Orientierungen offenzulegen.
Systemerhaltende Prinzipien
In der praktischen Arbeit mit Organisationen haben sich immer wieder bestimmte Ordnungsprinzipien oder „Gesetze“ gezeigt, nach denen diese systemisch funktionieren. Hierzu gehören:
- Was ist, muss sein dürfen, das Prinzip der Würdigung.
- Der Ausgleich von Geben und Nehmen.
- Das Recht auf Zugehörigkeit.
- Vorrang des Früheren vor dem Späteren.
- Vorrang des höheren Einsatze für das Ganze.
- Kompetenzvorrang.